Tour de France. Die Rückkehr der Killertomaten.

Tour de France 21

Die Sprintszene im Radsport und bei der Tour de France hat sich verändert. Cipollini gilt nicht mehr als das große  Vorbild. Mannschaften die ausschließlich auf einen Mann ausgerichtet sind und diesen ins Ziel fahren gehören der Vergangenheit an. Der neue Sprintertyp ist der dirty Sprinter. Derjenige der sich an das Hinterrad des scheinbar besten Fahrers  schnallt, sich von dem den Leadout fahren lässt und am Ende allen die Arschbacke zeigt.

Wer  in diese Kategorie der Selfmademan fällt, hat immer gute Chancen nominiert zu werden. Das Team spart Kräfte für andere Aufgaben. Selbst alte Leute sind da wieder gefragt. Leute wie Cavendish zum Beispiel. Leute die, im Fußball würde man sagen, knipsen können. Kleines dickes Müller zum Beispiel. Den ganzen Tag dumm auf dem Platz rumhängen und dann doch auf der richtigen Position stehen und die Bude machen. Da  können Leute wie Sam Bennett und Pascal Ackermann nicht mehr mithalten. Obwohl Bennett dieses Jahr mehr und bedeutendere Siege als Cav  eingefahren hat, haben sie ihn einen Tag vor der Tour de France aus der Mannschaft gekickt. Der wird ganz schön blöd aus der Wäsche guckt haben, als er die frohe Botschaft bekam. Heute macht man das gerne per SMS. Listen, you are fired. Sorry, old boy.  Oder so.

Cavendish ist aber auch  im Frankreich so was wie ein Sympathieträger. Ich erinnere mich an die Sprints, wo er Greipel oder Kittel geschlagen hat. Da waren die Franzosen am Ziel ganz aus dem Häuschen. Da hat es aber einmal einer wieder den Boches gezeigt. Ehrlich.  Umgekehrt ist es immer ruhiger. Der arme Cav, sagt man dann voller Mitleid. Sicherlich hat das bei der Nominierung auch eine Rolle gespielt. Bennett strahlt halt noch nicht  den Glanz aus. Und the show must go on.

A.Greipel
A.Greipel

Deceuninck Quick Step setzt sowieso eher auf den Weltmeister Alaphilippe. Selbst wen der Franzose, wie üblich, am Ende mit Glanz und Gloria scheitert, haben die Tränen des Publikums und der Journalisten genügend Aufmerksamkeit in die Kassen gespült. Peter Sagan ist so ein ähnlicher Fall. Der ehemalige Weltmeister gilt auch als Showman par exellence. Sein Werbe und Sympathiewert ist sicherlich größer als der von Strahlemann Ackermann. Schließlich ist Bora hansgrohe dem Weltmeister zu Dankbarkeit verpflichtet. Seit dem von hansgrohe finanzierten Einstieg von Sagan ist aus dem eher drittklassigen Team eine der besten Mannschaften in der Welt geworden. Seitdem hat man sicher ordentlich seine Sauger verkauft. Obwohl man in der Küchenszene ja sagt,  dass es bessere Teile gibt.

Auch Sagan kann sich im Sprint alleine durchsetzen. So werden wir dieses Jahr bei den Sprints der Tour de France  das in letzter übliche Messiszenario sehen. Wer am besten gewürfelt oder den besten Riecher hat, wird sich durchsetzen. Da zählt schon mal die Erfahrung der alten Säcke. Spannend wird es auf jeden Fall.

 

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