Gendoping

Im Fernsehen hören wir ja in letzter Zeit ziemlich bekannte Experten zu, die Radrennen kommentieren. Einige gehören zur Generation Doping im deutschen Radsport. Man konnte seinerzeit mit Epo und Blutbeuteln seine Kondition unbehelligt aufzufrischen. Selbst wenn man man nicht direkt beteiligt war, ist Schweigen zu dieser Angelegenheit Ehrensache. So wundert es auch nicht, dass man nun einige sehr interessante Details aus der Radsportszene erfährt, ein Thema aber gänzlich ausgeklammert wird. Das heutige Doping und das Doping in der Vergangenheit.

EPO ist ja nun nachweisbar und wird in der Szene nur noch so eingesetzt, dass die nachweisbare  Wirkung schnell verfliegt. Die Doktoren mit den dicken Spritzen und deren  tagelanger Wirkung haben ausgesorgt. Man reibt sich heutzutage nach 23 Uhr etwas auf die Haut und falls morgens um 6 der Kontrolleur vor der Tür steht, braucht man nicht  schleunigst durch den Hinterausgang verschwinden oder sich hinter der Couch zu verstecken. Die Zugabe ist dann nicht mehr nachweisbar.

Früher wurde die Methode auch als Gendoping  bezeichnet. Heute gibt es da andere bessere und gefährlichere Wege. Das richtige Gendoping. Die Methoden dazu sind allerhöchstens bei Tieren einigermaßen erforscht. Bei Menschen überwiegen immer noch die Bedenken. Denn, man muss es klar sagen, eine Genveränderung kann auch an den Nachwuchs weitergegeben werden.

Ende des letzten Jahrtausends war das Goldmann Dilemma ein bekanntes Thema. Goldmann befragte Sportler , ob sie auch dopen würden um zu gewinnen, wenn sicher wäre, dass sie in den nächsten 5 Jahren sterben würden.  50 % der Hochleistungssportler waren dazu bereit. Spätere Untersuchungen relativierten diese Aussage aber. Es ist aber bekannt, dass die Hochleistungssportler dieser Generation alles schluckten, von dem sie glaubten es würde helfen.

Doping ist ansteckend.

Das hat eine weitere Untersuchung ergeben. Wo ein Sportler dopt, da tun es die anderen bald auch. Das ist doch eine interessante Information zur Kommunikation unter Sportlern. Deswegen ist Gendoping so gefährlich. Wenn einer damit anfängt, müssen die anderen nachziehen.

Von welchen Formen des Gendopings reden wir denn? Und welche Art von Gendoping kann heute noch nicht nachgewiesen werden werden. Dabei ist es wichtig, dass man auf ungewöhnliche Leistungssteigerungen achtet. Wenn zum Beispiel die jungen neu in die Szene hinzugekommenen Athleten plötzlich den alten etablierten um die Ohren fahren. Und das mit Durchschnittsgeschwindigkeiten wie in der “guten alten Zeit”.

Eine Möglichkeit um die Gene zu verändern ist CRISPR/Cas. Für diese Methode bekamen die Entwickler der Methode den letzten Nobelpreis. Dabei führen die Mediziner  ein RKN Molekül  und ein Protein in die Zellen ein.  Dadurch kann die DNA verändert werden. Somit ist die Anwendung Gendoping, falls Sportler sie nutzen.

Weil diese Art von Doping immer wahrscheinlicher wird, wollten andere Forscher herausfinden, ob diese Art von Doping nachweisbar ist. Sie versuchten ein Bakterium namens SpCas9(Streptococcus pyogenes ) bei Mäusen und menschlichen Plasmaproben nachzuweisen. Zunächst schaffte man es, dass SpCas9-Protein im menschlichen Plasma zu isolieren  Bei den Mäusen konnte man das Protein bis zu 8 Stunden nach der Injektion nachweisen. Man erwarte nun, dass man in der Zukunft solche Athleten überführen kann, welche diese Methode bereits verwenden.

CRISPR/Cas-Gendoping nachweisen

Goldman-Dilemma

Muskeln, Gene
und Leistungssport

 

 

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