Der letzte Radfahrer

Jetzt stehen sie wieder an. Die Besuche bei den Gemeindevertretern. Schließlich will ein jeder nach der Tour geehrt werden oder umgekehrt sich im Sonnenschein mit den Rittern der Landstraße präsentieren.

Der Bürgermeister steht dann vor der zahlreich versammelten Gemeinde und muss eine großartige Rede halten. Das ist das Mindeste und das tut er auch gerne.

Heute begrüße ich den Star unserer Gemeinde. Zum Assistenten gewandt. Wie heißt der Mann bloß. Ach, der ist Radfahrer? Und in Frankreich ein wenig geradelt. Das ist schön.

Mein Opa ist ja an der Ostfront gefallen. Aber, ich glaube dessen Bruder war in Frankreich. Le Vin, die Liebe. Ach ja.

Ich bin ja vor zwei Jahren auch mal mit dem Fahrrad zum Bäcker gefahren. Um die Ecke. Hat meine Frau gesagt. Wegen der Gesundheit.

Und Sie. Sind 3500 Meter durch Frankreich geradelt. Na, Sie werden hoffentlich nicht gedopt haben. Epo. Man hört ja viel. Was. Es waren 3500 Kilometer? Uih, ich glaube das sind ein paar Kilos mehr.

Die habe ich auch drauf. Aber wir sind ja hier alle ein wenig sportlich. Wer fährt denn sonst noch in der Gemeinde mit dem Radel? Mal den Finger hoch. Was keiner? Nur Sie? Du liebe Güte. Sie waren das also, der mit dem Rennrad meine Katze überfahren hat?!!!

Wie war es denn in Paris? Was, nach Paris sind Sie gar nicht gekommen? Nur bis Nizza? Wohl aufgegeben? Da müssen sie sich aber das nächste Mal ein wenig mehr Mühe geben. Na, macht nichts. Nächstes Jahr fahren sie aber nach Paris. Und dann werden wir weitersehen.

Meine Damen und

Herren, hiermit ehren wir den berühmtesten Sportler unseres Dorfes. Zum Assi: wie heißt der denn nur bloß? Und guter Mann, alle hier erwarten, dass Sie beim nächsten Mal nach Paris kommen.

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