Tour de France. Der Colombier soll es bringen.

 

Man hat ja irgendwie das Gefühl, die Tour de France hält sich zum Großteil im Gebiet der Dauphiné auf. Deshalb hatten sich auch viele der Jungs dieses Jahr für das dortige Criterium entschieden. Und nicht für die Tour de Suisse.

Nun ist es aber so, dass wir, bzw die Tour, im Baskenland begonnen  und danach die Pyrenäen abgehandelt hat. Aber das ist längst der Schnee von gestern und das menschliche Erinnerungsvermögen lebt in der nahen Gegenwart. Spanien? Tour de France? Waren wir mal da?. Muss wohl letztes Jahr gewesen sein oder in einem vorherigen Leben.

As times goes  by. It`s still the same story. Ja, älter man wird, um so besser erinnert man sich an die Vergangenheit. Das ist ja bekannt. Und waren wir nicht vor 1 Monat in der Gegend vom Lac du Bourget? Natürlich, weil dort mehrere Etappen des Criteriums du Dauphiné ausgetragen wurden. Man ist zwar nicht auf den Grand Colombier gefahren. Aber man hat ihn gesehen. Von weiten, von der anderen Seite. Und so wird die Dèjà vu Rundfahrt fortgesetzt. Oder wie der Igel sagen würd. “Ick was al da.”

Das hindert natürlich die Massen nicht, jetzt voll in die Sache einzusteigen und den Straßenrand zu bevölkern. Man ist in den Alpen oder so und man ist bei der Tour. Hurra. Für die anderen Rennen würde man doch keinen Urllaub nehmen. Kommt auch keine Cavaravane vorbei, die Schlüsselanhänger und gruselige Hütchen schmeißt. Und die weißen T-Shirts mit den roten Punkten. Mein Gott, wie konnte ich die nur vergessen. Habe selber drei oder vier.

 Die Anreise zum Grand Colombier ist recht kurz. Die Strecke ist nur  138 km lang. Die ersten 75 Kilometer zudem ausgesprochen flach. Dann muss ein kleiner Berg überfahren werden, danach geht es auf den Colombier. Der hat eine Höhe von fast 1500 Metern. Der Anstieg ist  18 km lang und hat rund 1300 Höhenmeter. Das ist natürlich ein Ort, wo die meisten Jungens verzwifeln. Manche sehen sich als sichere Siegesanwärter, bis dann Pogacar und Vingegaard vorbeikommen und sie sich fragen, warum sie überhaupt mit dem Radsport angefangen haben.  Ein Eis oder ein Wasser hätten sie auch ihrer Mutti aus dem Kühlschrank holen können.

So ist das nun mal im Profiradsport.

Wie immer verlinken wir vor dem Rennen den Tourfunk. Den kann man mit Start der Etappe hier abhören.<<<<

Manchmal denke ich wir sind nicht beim Radsport sondern beim Zirkus Krone. Aber so weit sind die wohl nicht von einader entfernt. Auch heute ist wieder ein schwerer Beginn für die vorgezogene Werbekarawane. Aber irgendwann finden sich 20 Leute und ab geht die Post. Die rattern volle Möhre durch die Dauphiné, als ob sie, na ja lassen wir das. Die Teamkollegen machen glücklicherweise Barrage und so kommen die Kreislers auch gut weg. Schnell geht Vorsprung über eine Minute. Dann wacht auf einen Schlag Team UAE auf. Oder der dessen sportlichen Leiter kommt urplötzlich eine Eingebung. Jedenfalls sieht man die Jungs an der Spitze des Feldes im schnellen Gänsemarsch.

Meiner persönlichen Meinung nach, die ja bekanntlich nicht viel zählt, ist es schon ziemlich erbärmlich, sich im Laufe einer Tour wochenlang zurückfallen zu lassen. Um dann, mit bitte bitte , ich bin doch ein netter Kerl, liege schon zwei Wochen zurück, laßt mich doch die Etappe gewinnen. Zwanziig solcher Charming Boys sehen wir heute on the Road. Morgen werden es andere sein. Manche von denen wollen nur bis zur Bergwertung kommen oder vielleicht mal im Fernsehen übernachten. Mit dem TV Vollprogramm ist man natürlich schnell im Bild. Früher hatte man mit seinen Buletten bis eine Stunde vor Toreschluss Zeit

Jetzt wo, die Zirkusvorstellung von beginn an weltweit üübertragen wird, will der Clown ja von Anfang die Löwen zähmen. Sie können natürlich sagen. der Spinnt der Tourmann. Aber die Römer, die spinnen auch.

Ok. Wir haben heute den französischen Nationalfeiertag. Da will der Franzose gern die die Beckerfaust in den Himmel strecken. Doch das französische Potenzial in in der  Spitzengruppe ist eher unterbesetzt. Lassen wir mal Pierre Latour aus.. 

UAE hat aber einen ganz anderen Plan. Man lässt die Jungs nicht weg.Und will wohl selber am Abend die Lohrbeeren essen. 84 km sind noch zu fahren. Bald kommen die Berge.

60 km vor dem Ende ist es soweit. Doch der Gipfel ist nicht kategorisiert. Dafür gibt es oben die Sprintwertung. Nur am Grand Colombier gibt es heute Punkte. 20 an der Zahl. Der Vorsprung der Ausreißer ist eine Zeitlang über der 2 Minuten Marke  gewesen. Jetzt sind wir wieder drunter.

Aber das ändert sich wieder. Im Einstieg zum Grand Colombier haben die Ausreißer wieder 4 Minuten. Die Gruppe zerfällt natürlich. Es sind viele Sprinter dabei. Der einzige richtige Bergfahrer ist Perre Latour. Aber der wurde in der letzten Abfahrt abgestellt. 

Somit kommt die Stunde von Michael Kwiatkowski. Es sieht so aus, als ob der Pole die Träume von Pogacar zerstören wird. Aber es sind noch 11 Kilometer. Die engen Schleifen im Anstieg zum Gipfel sind von zahlreichen Fans umrandet. Es herrscht Alp d’Huez Atmosphäre. 

Pogacar lässt seine Jungs im Anstieg trotzdem knüppeln. Somit kommt wieder Hoffnung auf. Die lassen nicht locker. Noch sind es 10 Kilometer. Da geht noch was.

Doch Pogacar´s Räume gehen nicht auf. Kwiatkowski wird trotz aller Bemühungen nicht  mehr eingeholt. Am Ende geht es wieder um den Kampf Mann gegen Mann. Vingegaard gegen Pogacar.. Vingegaard verliert wieder ein paar Sekunden, behält aber das Trikot.  Doch wo bleibt Jai Hindlay? Der Australier verliert zwar ein paar Sekunden auf die Führenden, macht aber andereits Punkte auf die nächsten Verfolger gut. Der dritte Platz scheint für Bora hansgrohe vorerst sicher.

Ergebnis <<<<

Das könnte interessant sein Powered by AdWol Online Werbung

Tour de Bretagne. Etappe 6

  Morgen wird der Henninger Turm gegeben. Das Rennen heißt heute Eschborn Frankfurt und zähl...

Carlos Rodriguez gewinnt die Tour de Romandie

Am letzten Tag änderte sich in der Gesamtwertung der Tour de Romandie auf den vorderen Plätzen ni...

Tour de Romandie. Das will ich sehen.

Die heutige Etappe der Tour de Romandie nannte sich auch königlich. Und das in der Schweiz. Ein ge...

Please follow and like us:
RSS
Follow by Email
YouTube
Instagram