Giro d’Italia. Wiedersehen am Capo Mele

Die heutige Etappe des Giro d’Italia führt über die ligurischen Alpen. Es geht von Aqui Therme nach Andora. Wohlgemerkt, der Ort wird nur mit einem r geschrieben und man kann dort nicht zollfrei einkaufen. Bis zum Ziel am Mittelmeer sind es heute 190 Kilometer. davor muss man über einen rund 1000 Meter hohen Pass fahren.

Wenn man in Savona angekommen ist, können die meisten der Jungs die Strecke im Blindflug absolvieren. Man fährt nämlich am Meer lang. zum Capo Mele. Das kennen viele von Mailand  San Remo. Dort beginnen die in der Regel die Schmerzen. Heute hören sie dort aber auf. Denn kurz nachdem man das Capo passiert hat, kommt auch der Zielort Andora.

Obwohl sie es vielleicht nicht glauben werden. Meiner Ansicht wird das heute wieder eine Sprinteretappe. Über das Capo Mele werden die meisten der Jungs mit den dicken Oberschenkel schon drüber kommen. Davor ist es flach und man wird Zeit haben die Ausreißer wieder einzuholen.

 

Die italienische Mannschaft Polti wird sich sicher noch gut ans Frühjahr erinnern. Und beim Capo Mele lagen sie noch vorn. Wir werden sie wahrscheinlich in einer Ausreißergruppe sehen und dann wird es wieder ein spannender Tag.

Auf nach Andora. Auf zum Capo Mele. Leude.

So kommt es dann auch. Direkt nach dem Start finden sich 4 Leute für die Ausreiße. Sie fahren schnell anderthalb Minuten raus. Was die Sache spannend macht, Filippo Ganna ist mit dabei. Die Zeitfahrmaschine ist natürlich ein ganz besonderes Kaliber. Wir erinnern uns. Schon bei der Tour de Romandie hat er eine solche Attacke gefahren. Allerdings alleine. Zum Schluss war es scheinbar sinnlos. Aber diesmal kommen am Ende keine großen Berge. Mal sehen, was diesmal  die Taktik des Teams Ineos ist. 

Dann bekommt Ganna sein Gehirn zurück. Er sieht ein, dass er heute keine Chance hat und lässt sich ins Peloton zurückfallen.

Die anderen drei fahren weiter. Mit dabei ist  ein Fahrer von Polti. Habe ich es nicht gesagt. Der will Capo Mele alleine sehen. Wir sprechen von  Franzisco  Munoz und der ist kein Italiener sondern Spanier. Das die 3 Jungs Eier zeigt sich auch daran, dass nun der Vorsprung ansteigt. Sie haben schon über 2 Minuten. Ganna hätte man das sicher nicht geschenkt.

Der höchste Gipfel des Tages ist Nebel gehüllt. Die Ausreißer haben im Anstieg über eine Minute verloren. Doch noch sind es mehr als vier. Die werden ab jetzt zäh verteidigen.

Doch hinten wird auf den nassen Straßen ordentlich Tempo gemacht. Dem Risiko folgen Opfer. Girmay on Intermarche muss in den Ambulanzwagen steigen.  Durch Savona fährt das Peloton zweigeteilt.  Calmejane hat schon vorher die Spitzengruppe verlassen. Es sind nur noch zwei und kann ihnen, sagen dass der Mann von Polti bis zum letzten Atemzug kämpfen wird. Obwohl er mein Italiener ist. Oder gerade deshalb?

 

 

46 km vor Ende ist das Peloton wieder komplett. Bis auf die zwei an der Spitze. Diebeiden haben immer noch 2 Minuten zu ihren Gunsten. Die gute Nachricht. Es wird trocken und die Sonne scheint.

Die beiden Jungs an der Spitze wehren sich. Der Südafrikaner De Bod und der Spanier Munioz zeigen dem Peloton die Zähne. Doch am Aufstieg zum Capo Mele ist es vorbei. Dann erscheint plötzlich der Phönix aus der Asche. Einer der Ausreißer könnte doch noch die Etappe gewinnen Filippo Ganna on den Ineos Grenadieren, hat die Ausreiße inszeniert und sich aber nach Kilometern wieder ins Feld zurückfallen lassen. Am Capo Mele will er noch einmal wissen. Keiner kann ihm zunächst folgen und er stocht vier Kilometer sechs Sekunden dem Peloton voran. Wenn einer das kann, dann Ganna. Doch einen Kilometer vor dem Ende ist Schluss. Die Sprinter haben die Abfahrt abgewartet und überrollen den Fahrer vom Team Ineos. Es kommt wieder zum Massensprint. Merlier oder Milan.

Diesmal fällt die Entscheidung zu Gunsten des Italieners aus. Der Belgier wird nur Fünfter. Doch  Phil Bauhaus kommt auf den 3. Platz.

Ergebnis <<<<

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