Giro d’Italia. Raus aus den Bergen.

Giro d'Italia

Raus aus den Bergen. Ab in die Poebene! Die heutige Etappe könnte auch gesungen werden. Etwa so: Die Affen rasen durch den Wald. Der eine macht den anderen kalt. So ist es jedenfalls auf den ersten Kilometern der heutigen Etappe. Die sind nämlich leicht abschüssig. Sie führt jedenfalls zum Tal hinaus in die noch flachere Poebene. Obwohl es viele versuchen, wird bislang keiner weggelassen. Wir haben schon eine kappe Stunde Fahrzeit hinter uns. Mit Einlaufen.

Heute steht die längste Etappe auf dem Programm des diesjährigen Giro. Rund 230 km. Sie überwiegend flach. Nachdem die Poebene überquert worden ist kommen noch eine kleine Hügel. Nichts  unüberwindliches für die Sprinter. Deshalb sind alle auf Habacht. Nicht mehr dabei sind Remco Evenepoel und  David Ciccone. Evenpoel war gestern schwer gestürzt und trat heute nicht mehr an. Aus Belgien kamen leichte Vorwürfe gegen Evenepoel. Man fragte sich, ob der ehemalige Fußballer auch sein Fahrrad in schwierigen Situationen beherrschen könne. Wird da wieder mal ein junges Talent aus lauter nationaler Enttäuschung vom Thron geholt. Man wollte ja eigentlich mit ihm den Giro gewinnen. Und nun das.

200 km vor dem Ende findet sich dann doch eine große Gruppe. Sie ist allerdings so groß, dass man sich 20 Kilometer später immer noch am zerfleischen ist. Einige der Typen will man mit Sicherheit nicht dabei haben. Das sagt auch das Peloton, denn die fahren nur 30 Sekunden dahinterher her. 

Hab mir das Profil auf den Letzten Kilometern doch noch etwas genauer angeschaut. Da sind vier Kamelbuckel mit Höhen bis zu 300 Meter Und Steigung haben die auch. Danach sind es noch 10 bis ins Ziel. Nur bergab. Ob da die Sprinter überleben werden. Lass mich mal überraschen. Rolf Aldag von Eurosport hat NIkias Arndt auf seine Favoritenliste gesetzt. Ich würde eher mal auf Sagan tippen. Wenn überhaupt.

Aber dann fällt die Entscheidung schnell. Die verkleinerte, aber mit rund 23 Fahrer immer noch recht große Gruppe,  wird fahren gelassen und hat 150 km vor dem eine Vorsprung von gut 6 Minuten. Mit dabei sind Nico Denz von DSM und Nikias Arndt vom gleichen Team. Vielleicht wird das ja noch was mit dem Tip.

Man lässt die Jungs anscheinend gewähren. Nach rund 100 gefahrenen Kilometern ist man bei 8 Minuten Vorsprung angelangt. Team Ineos ist nach dem gestrigen Schwächeanfall des Chefs offenbar nicht geneigt den Nobodies sinnlos hinterher zu fahren. Das hat sich auch nicht bei Kilometer 140 geändert. 90 Kilometer vor dem Ziel radeln die Ausreißer geschlossen rund 12 Minuten vor dem Peloton. Die werden den Sieg heute unter sich ausmachen.

Das Ende des Tages wird dann auch noch dramatisch. Zwar kommt die Gruppe der Favoriten mit 23 Rückstand ins Ziel, aber die Jungs ganz vorne holen in den Hügel jenseits der Poebene die Messer raus. So billig kommt man nicht an einen Grand Toursieg.  Sobald es ein wenig in die Hügel geht, fängt die Mezzelei. Die Gruppe fällt rund 30 km vor dem Ende komplett auseinander.  Ein paar den Jungs können sich  sogar absetzen und maximal 20 Sekunden Vorsprung  herausholen. Da Nicholas Roche vom Team DSM mit dabei ist müssen Denz und Arndt stillhalten.

Andere tun das aber nicht. Und so scheint alles wieder zusammen zu kommen. Jedenfalls die besseren Fahrer. Doch der Franzose Remy Cavagna vom Team Deceuninck Quickstep hat anderes im Sinn. Mit Schwung löst sich der Zeitfahrer aus der Spitzengruppe und fährt mit 23 Vorsprung über die einzige Bergwertung des Tages.

Noch sind es  2 Hügel und drei Abfahrten ins Ziel. Das ist die Stunde von Alberto Bettiol vom Team EF Nippo. Er macht sich alleine auf die Socken, überrollt Cavagna und holt sich den Sieg in überzeugender Manier. Der weichgekochte Cavagna verliert allen Mut und muss auch noch die Gruppe mit Nikias Arndt an sich vorbeiziehen lassen.

Arndt wird am Ende 4. hinter dem Teamkollegen Roche. Also, ein Sieg ist das ja nicht, aber immerhin nahe dran.

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