Radsport

Giro d’Italia. Es geht los. Wenn wir im Oktober weiße Flächen sehen, dann wissen wir, die Jungs sind hoch droben bei den Gemsen. Dort, im natürlichen Terrain von Luis Trenker, werden heutzutage die Radrennen entschieden. Klar, dass sich  hier nur schmalbrüstige Alpinjodler behaupten können. Die Zwerge auf Rädern haben das Kommando, nachdem sie sich in dem Ebenen hinter breiten Rücken ihrer Mannschaftkollegen versteckt hatten. Natürlich gibt es immer wieder schwergewichtige,  um die 70 kg Athleten, die sich in Ausreißergruppen zeigen. Aber diese fetten vollgefressenen Burschen haben in den langen steilen Anstiegen der Alpen  gegen die Zwerge auf ihren Dreirädern einfach keine Chance.

Heute ist so so ein Tag. Da wird nicht von Sagan oder Demare geredet. Da wird vom Maglia Rosa geredet. Die GC Rider rücken in den Vordergrund. Es geht in einen Skiort. Bald wird auch dieser sich wieder an der Corana Schleuder beteiligen. Zur Zeit ist aber weniger los und Madonna di Campiglio freut sich über die Gäste. Manche sagen diese Saison “Senza Madonna” und lassen die Ski im Keller. Gesünder wärs.

Im Fußball stellt sich ja aktuell die Frage, ob man das Champions League Spiel der Bayern nicht ausfallen lassen soll, weil ein Spieler Corona hat und die anderen vielleicht angesteckt haben könnte. Soviel Skrupel hat man im Radsport nicht und wahrscheinlich kann man es sich auch nicht leisten. Die Jungs haben ja nicht so einen engen Kontakt und wer spuckt schon rum und verteilt dann die Flaschen an die Kollegen. Nein, in der Blase, da kann nichts passieren. Außer so Leuten wie Gaviria, der sich schon zum zweiten Mal angesteckt hat. Weg mit dem und Augen zu. Die anderen werden erst am Ende des Giro wieder getestet. Dann hat man das Schäfchen schon im Trockenen. Nach dieser Methode gehen auch Bankräuber vor. Erst mal den Bruch und dann sehen, wie es weitergeht.

Genug gelästert. Heute stehen 203 Kilometer auf dem Programm. Es gibt  4 Berge. Der höchste ist 1750 Meter. Da liegt schon Schnee. Aber das Dach des Giro liegt, wie immer,  noch 1000 Meter höher. Fairerhalber muss man sagen, dass es im Frühjahr 2019 nicht angefahren wurde, weil dort noch zu viel Schnee lag. Am Ende des heutigen Tages gibt  es zudem noch den Schlussanstieg nach Madonna. Das liegt auf einer Höhe von rund 1500 Meter. Skiort halt. Der Anstieg dorthin hat nur 6,7 Prozent im Schnitt. Es sind 700 Höhenmeter auf einer Länge von 10 Kilometern. Wie immer, werden die Bergflöhe erst 3 Km vor dem Ziel ihr Letztes geben. Solange dürfte der Energieriegel dann reichen.

100 Kilometer vor dem Ende hat die Ausreißergruppe noch immer 6 Minuten Vorsprung. Die Favoriten lassen sich gemütlich von ihren Mannschaften durch die Gegend schaukeln. Erst im letzten Anstieg wird gearbeitet. Dann wird man sehen, ob Ameida vom Team Deceuninck Quickstep sich behaupten kann. Ich sage nur 63 Kilo bei Körpergröße 1,78 m. Das wird spannend. Wilco Kelderman ist 1;85m groß, bei nur nur 60 kg. Also nehmen sie das mit den Zwergen nicht all zu ernst.

Die Ausreißergruppe ist beträchtlich. Ich zähle 19 Fahrer im 2. Anstieg des Tages. Mit dabei ist  ein Konkurrent für das blaue Bergtrikot. Guerreiro will unbedingt wiederhaben. Visconti ist nicht dabei.

In den letzten Anstieg nach Madonna hoch gehen die verbliebenen Ausreißer noch mit 5 Minuten vorne. Die GC Men haben den Angriff auf morgen verschoben. Auch bei der 3 km Marke tut sich nichts. Ben O  Connor vom Team NTT versucht es heute alleine. 1 km vor dem Ende liegt er ein halbe Minute in Front und lässt sich im Flachen den Sieg nicht mehr nehmen. Pernsteiner von Bahrain McLaren kommt als Zweiter ins Ziel.  Die 10 Favoriten tun sich nicht mehr viel und  reiten gemeinsam in Madonna di Campiglio ein. Almeida bleibt in rosa.

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