Giro d’Italia. Die Würfel sind gefallen.

Radsport

Ich bin kein Lateiner. Deshalb  habe ich mich belehren lassen müssen von meiner Frau, dass es eigentlich heißt: “der Würfel ist gefallen” oder besser noch “geworfen”. “Alea iacta est” ist nämlich die Einzahl. Vermutlich hat sich das Glücksspiel im Laufe der Zeit verändert und man spielte mit mehreren Würfeln. Also hat man auch den Spruch verändert.

Ich sehe das Mittelalter so richtig schön vor mir. Ein paar Mönche, die allein konnten Latein,  um einen Tisch versammelt, roten Messwein trinkend und beim knobeln. Schönes Bild.

Die 13. Etappe 

Cäsar hat den Rubikon Richtung Süden überschritten und ist letztendlich auf Brutus getroffen. Der Giro d’Italia geht mehr in Richtung Norden und sein Schicksal ist genauso ungewiss. Einige Teams, wie EF Pro Cycling wollen eher gestern als heute nach Hause. Aber die UCI hat deren Antrag, den Giro zu stoppen, abgelehnt. Fakt ist, dass die angeblich so sichere Blase geplatzt ist. Niemand weiß, ob er nicht morgen mit  dem Virus im Krankenhaus liegt.

Doch die wirtschaftlichen Interessen sind riesig und das ist das Hauptproblem. Geld. Geld. Geld. Es geht schon lange nicht mehr um die Vernunft.

Solange die Show weiterläuft werden wir berichten. Das ist natürlich ziemlich bekloppt. Aber was soll`s. Könnte ja auch die Fliegen an der Decke in meinen Büro zählen. Ist sicherlich auch nicht prickelnd.

Gestern haben sich die Fahrer ordentlich Zeit gelassen. Ein Großteil des Feldes ist mit über 30 Minuten hinter dem Sieger ins Ziel gekommen. Heute geht es weiter, von Cervia nach Monselice. 192 superflache Kilometer, mit zwei kleinen Prockeln gegen Ende, an denen man sich mal den Arsch kratzen kann.

Wir sind im Land von Don Camillo und Peppone, der Poebene.

Wie immer komme ich an dieser  Stelle nicht darum rum die Szene von dem Radrennen zwischen den beiden zu zeigen. Nehmen sie es stellvertretend für den Kampf zwischen Sagan und Demare um das  Maglia Ciclamino. Oder vielleicht um die aktuelle Auseinandersetzung zwischen Wout Van Aert und Mathieu Van der Poel. Die beiden sollen ja dieses Jahr bei einem Rennen in der Poebene mal 5 Minuten mit einander gesprochen haben. Das längste Gespräch in ihrem Leben. Treffen sich ja sonst kaum. Als Messner und Fuchs die Arktis durchquert hatten, haben sie auch nicht mehr mit einander gesprochen. Habe damals gedacht: Was für eine Wert hat solch eine Reise, wenn so was dabei raus kommt.

Peppone und Camillo reden jedenfalls trotz aller Gegensätze miteinander und das ist auch gut so.

Es gibt aber noch eine Szene mit Don Camillo auf einem richtigen Rennrad. Die will ich Ihnen nicht vorenthalten. Da wird er er mit Gino Bartali verglichen und wird sauer. Später wird er, wie immer, vor seinem Jesus Abbitte leisten müssen-

 

https://www.youtube.com/watch?v=7-pe7XXZgoY

Das Rennen beginnt wie erwartet. Eine große Ausreißergruppe verabschiedet sich und Groupama FDJ schaut zu. Bora hansgrohe hat dagegen andere Absichten. Gegen Ende des Rennens kommt die Muro de Calaone und die hat 10 Prozent im Durchschnitt. Das ist was für Peter Sagan. Deshalb fährt man den Ausreißern hinterher und lässt ihnen im Moment nur rund 3 Minuten Vorsprung. Die anderen Teams riechen natürlich den Braten und lassen die Bora`s mal machen. Mit nackten Arsch läuft hier keiner mehr rum. 

134 km vor dem Ende gibt man den Ausreißern noch zwei Minuten. Bis zum relevanten Zwischensprint sind es noch rund 60 Kilometer. Da holt sich Demare noch einen Punkt.

 In der Abfahrt sind es 45 Sekunden. Noch sind 10 km zu fahren. Peter Sagan befindet sich in der zweiten Gruppe. Vorne fährt Deceuninck Quickstep für Almeida mit Gewalt. Der Abstand zu  Gruppe 2 sind 33 Sekunden und zur Gruppe mit Demare 55. Noch sind es 5 km. Das wird nichts mehr für die Sprinter.

Aber Sagan versucht es noch mal alleine, Ballerini ist auch dabei. Sagan  gibt nicht auf. Doch es nützt’s  nicht und die Punkte holen andere. Sogar Alameida sprintet mit. Gewinnen tut aber Diego Ulissi vom Team UAE. Ein ungewöhnlicher Ausgang einer Sprinteretappe.

Ergebnis <<<<

 

 

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