Giro D’Italia. Die Königsetappe.
Wenn nicht heute wann dann? Gestern haben die Favoriten zwar die Hände gespuckt, aber sich dabei auch noch in die Augen geguckt. Wer hätte das vor diesem Giro gedacht, Geraint Thomas gegen Primoz Roglic.
Zumindest für ersteren hätte dann doch keiner mehr eine Kaffeebohne gegeben. Aber Totgesagte leben oft länger. Das gilt auch für das Team INEOS. Denen hätte niemand überhaupt was zugetraut. Und jetzt sind sie wieder im großen Spiel dabei.
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Heute geht es in die hohen Dolomiten. Schlussanstieg Auf die Cima Coppi. Die drei Zinnen. In etwas über 2300 Meter liegt das Ziel. Vorher geht es aber noch über 3-4 Pässe. Je nachdem wie man das sieht. Jedenfalls sind es vier Bergwertungen. Ich denke mal, wir werden wieder folgendes Bild sehen. Ein paar Ausreißer, die den Sieg unter sich ausmachen. Und am letzten Berg werden es dann die Favoriten richten. Roglic hat keine andere Wahl. Er muss Thomas 30 Sekunden irgendwie abknöpfen. Besser mehr. Denn auf das morgige Zeitfahren wird er sich nicht verlassen können.
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Heute ist der Start schon um 11:45. Bis dahin vertreiben sich die journalisten den Tag. Sie tun was am liebsten machen. Sie interviewen sich selbst. Dazu werden die alten Kamellen wieder herorgekramt.
Das Wetter ist heute bebissimo. Da hatte man schon vor ein paar Tagen doch noch Ängste gehabt und schon mal die Konserven von Anno dünnemals hervorgekramt. Als es man auf den drei Zinnen im Schneesturm noch Skifahren konnte.
Bis zum Ziel sind es 183 Kilometer. Der Start ist in Longarone. Es ist heute nur einer nicht an den Start gegangen. Hugh Carthy von EF Education. Es verbleiben also noch 125. Die Grenadiere sind noch zu fünft und die Jumbo`s sind noch komplett. Remco`s Siegerteam ist allerdings ziemlich überschaubar. Ganze zwei Leute sind noch verblieben. Bin mal gespannt, ob die noch den Umweg über Rom nehmen.
Für Thibaut Pinot geben die Prediktoren heute kein Bananeneis her. Der Franzose sagt jat immer, dass für ihn der Giro gegenüber der Tour an Nummer eins steht. Es sei sein Lieblingsrennen. Aber ob das heute auch noch stimmt? Nach diesem Tal der Tränen. Ich hoffe nicht. Drei zweite Plätze und das Blaue Trikot. Das ist schon ein Pfund.
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Zwei Fahrer kommen heute schon ziemlich früh weg. Jedenfalls gibt es nicht so ein Buhei wie gestern. Aber der Tag ist ja noch lang. Warbasse und Stoinic werden nicht wirklich weggelassen. Nach 10 km beträgt ihr Vorsprung immer nur 30 Sekunden. Da gibt es noch andere Interessen. Irgend wie ist es wie im Winterschlussverkauf. Jeder muss das letzte Paar Socken erwischen. Viel Giro gibt es ja auch nicht mehr.
9 riders are leading the race. Anything but quiet situation back in the peloton though ➡️ https://t.co/j8ggiiKeUQ
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9 corridori in testa. Il gruppo però non molla, ritmo alto e molti attacchi ➡️ https://t.co/aq05MBZDGv#Giro #GirodItalia pic.twitter.com/hUFe7y3fdP
So ist der Ehrgeiz. Die beiden sind bald teil einer 10 kopf großen Gruppe. Andere versuchen sich auch und hoffen darauf, dass die hinten endlich die Schnauze voll haben. Der nächste Anstieg wird allen Ambitionen des Pelotons Grenzen setzen. Irgend wie sind alle geil auf die Bergpunkte. Heute kann man maximal 166 Punkte sammeln. Der bislang Führende, das ist Thibaut Pinot, hat 224 Punkte. Der Zweite in dieser Wertung ist Ben Healy mit 164 Punkten. Da können noch Begehrlichkeiten geweckt werden.
123 km vor dem Ende haben die 10 Ausreißer einen Vorsprung von 1:30 Minuten. Man fährt an einem See vorbei, aus dem ab zu eine Kirche auftauchen soll. So ein Blödsinn.
112 km vor dem Ende haben die Ausreißer über 5 Minuten Vorsprung. Man lässt sie fahren. Bis dann die Attacke von Ben Healy von EF Education kommt. Thibaut Pinot muss mit und so kommt Schwung in die Sache. Pinot darf man nicht fahren lassen. Die Flüche des Pelotons lassen die Blätter von Bäumen fallen. Plötzlich muss man sich echauffieren, obwohl man es eigentlich noch gar will.
Ab jetzt ist Achterbahn angesagt. Es geht nur noch hoch ud runter. Am Ende allerdings nur hoch. Das ist der Unterschied zur Achterbahn.
Der Kampf zwischen EF und FDJ geht weiter. Pinot holt Healy wieder ein. Doch ehrlich gesagt, beachtet man sich nicht sonderlich. Vielleicht denkt jeder der beiden, du mich viermal mehr. In früheren Zeiten, als man nocht nicht die Fernsehpräsenz hatte, gäbe es jetzt ein Duell der Luftpumpen.
Schließlich werden beide vom Peloton wieder eingeholt und man wechselt mit Healy ein paar nette Worte.
Et c'est reparti pour une nouvelle passe d'armes. pic.twitter.com/XcX8BDf3wT
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Die gefallen dem irischen Trotzkopf wohl aber nicht. Denn er startet gleich wieder eine Attacke. Pinot geht hinterher. Jetzt wünschen sich einige der Jungs im Peloton aber wirkliche eine Luftpumpe. Im nächsten Tunnel könnte es schwierig für gewisse Leute schwierig werden. 🙂 Wenig später ist der Spuk vorbei.
80 km vor dem Ende hat die Spitzengruppe einen Vorsprung von 7 Minuten. Da wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie durchkommen. Aber der Weg ist noch lang. In der Gesamtwertung spielen sie keine große Rolle. Der Beste ist Buitrago von Bahrain Victorious mit einem Rückstand von 12:02 Minuten. Aber man wird ihnen auch sicherlich keine 12 Minuten geben. Sonst könnten im morgigen Zeitfahren einem gewissen Kolumbianer Flügel wachsen.
👯♂️ Ehm… @NicoDenz, do you have a twin brother?
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👯♂️ Ma… @NicoDenz, hai un gemello?@BORAhansgrohe #Giro #GirodItalia https://t.co/BXfwOW8tfS
Vor wachsen aber einem Kanadier Flügel. Derek Gee sahnt bei den Bergpunkten ab und nähert sich Thibaut Pinot. Wenn er die Etappe gewinnt trennen ihn nur ein paar Punkte vom blauen Trikot. Die Gruppe ist natürlich zerfallen.
Das Peloton mit den Favoriten hat aber auch nicht geschlafen. Man ist unten am Anstieg. Noch sind es 5 km zum Gipfel. und der Rückstand beträgt 3.30 Minuten.
1 km vor dem Ende überholt Buitrago den glücklosen Derek Gee. Das ist dessen vierter 2. Platz. Zudem verliert er wertvolle Punkte für die Bergwertung.
Bei den Favoriten herrscht Waffenstillstand. Man verschiebt die Sache wohl auf Morgen. Doch dann versucht es Primoz Roglic ein letztes Mal Aber Geraint Thomas bleibt an seinen Hacken. Almeida ist der Leidtragende. Aber wie jeden Tag, Der gibt nicht auf und kommt wieder ran.
Santiago Buitrago gewinnt die Etappe. Derek Dee wird Zweiter. Zum vierten Mal. 400 Meter vor dem Ende geht Thomas. Nur Roglic kann folgen und übersprintet dann noch den Briten. 3 Sekunden zugunsten von Roglic. Magnus Cort Nielsen wird knapp Dritter und schnappt Roglic die 4 Sekunden weg. Die können morgen sehr wertvoll sein.
Ergebnis <<<<
🇨🇴 @SantiagoBS26 wins stage 1️⃣9️⃣ of the Giro d’Italia!🥇
— Giro d'Italia (@giroditalia) May 26, 2023
🇨🇴 @SantiagoBS26 vince la tappa 1️⃣9️⃣ del Giro d’Italia! 🥇#Giro #GirodItalia @LeFrecce @BHRVictorious pic.twitter.com/XH13tmeTju
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