Giro d’Italia. 17 Etappe. Nur für Sprinter.

 

Heute geht es mal aus den Bergen heraus an die schöne Adria. Ein Strand in der Nähe von Venedig ist das flache Etappenziel. Vom Start bis zum Zielort Caorle sind es 197 km. Es gibt keine Bergwertung. Somit gibt es für die Favoriten nichts zu tun. Es sei denn der Wind das himmlische Kind spielt sein Spiel. Ansonsten werden sich  Roglic und die anderen beiden verbliebenen Favoriten entspannen und auf die drei nächsten Tage hoffen.

 

Was werden wir heute also sehen.  Eine schöne nette kleine Ausreißergruppe, die dann kurz vor dem Lido niedergemacht wird. Wenn es die Sprinter heute nicht schaffen, dann bleibt nur noch die Via Roma.   Also die Zielgerade in Rom, wie sie auch immer heißen mag.

Heute ist ja erst der Start um 12:45 Uhr. Bis dahin haben wir ja noch gut zwei Stunden. Sie werden sich natürlich mal fragen, was denn da in der Zwischenzeit am Standort so abgeht. Nun. In der nächsten Stunde bleibt es erstmal ziemlich ruhig. Die Busse mit den Jungs fahren vor. Und die Sportler schauen hinter ihren verspiegelten Scheiben ein wenig nach draußen. Die Mechaniker stellen die Räder in  Reih und Glied vor die Mannschaft Busse und schauen ein wenig nach dem Rechten. Dazu findet sich viel Volk ein. Mann erwartet doch ein Blick auf einen seiner  geliebten Stars zu werfen. Oder vielleicht ein  ein Autogramm zu erhaschen. Manchmal klappt das auch. Doch in der Regel halten sich die Stars der Szene immer ein wenig bedeckt und erscheinen erst auf der Bildfläche, wenn Sie Richtung Podest radeln müssen, um sich einzuschreiben. Das müssen sie jeden Tag. So erfährt dann der Veranstalter, wer noch mitmacht und wer nicht.

 Eine Stunde vor dem Start beginnt diese Zeremonie, Die Teams reihen sich nach und nach auf dem Podest ein und präsentieren sich der Menge. Ein Sprecher ruft alle Herren der Reihe nach auf und jeder angesprochene Fahrer hebt seinen Arm in die Luft. Dann weiß man, wer gemeint ist. Denn oft verstecken sich die Jungs hinter ihrem Brillen. Der Helm wird in letzter Zeit nicht mehr mit auf das Podium gebracht.  Allerdings ist es bei diesem Giro wieder üblich geworden, dass man eine Maske trägt.

Vorher trägt noch die Königin dieser Rundfahrt , in einem lachsfarbenen Kleid und mit würdevollen Gehabe die goldene Siegertrophäe auf die Bühne. Sie wird allen mal vor die Nase gehalten und dann in Rom endgültig vergeben. Jedenfalls symbolisch,  denn ich glaube, dass das gute Stück im Besitz des Veranstalters bleibt. Was sollen die Jungs auch mit so einer Trulla anfangen. Falls sie nicht auf der Abreise zerbricht, passt sie sicherlich zu Hause in keine Vitrine.

 Danach versammeln sich alle Fahrer, die an der Etappe noch teilnehmen wollen, vor dem Startbogen. Die vier Träger der Trikots stehen direkt vor der Startlinie, damit sie von den Fotografen auch wahrgenommen werden können. 

 Dann startet gewöhnlich der Bürgermeister mit einer italiienische Schärpe um die Brust und einer rosa Flagge das Rennen und man fährt in der Regel zunächst neutralisiert hinter dem Wagen des Veranstalters bis zum Kilometer null.

 

 Der erscheint daraufhin aus seiner Dachluke,  hebt seine eigene Fahne und senkt sie dann mit einem gewissen Schwung runter auf das Dach.  Das ist der richtige Start.

 

Am neutralen Start hat sich das Bild ein gegenüber dem Vortag geändert. Nicht nur, dass Gerant Thomas wieder in der ersten Reihe steht. Auch Ben Healy hat ein Trikot bekommen. Der Fahrer vom Team EF Education hat sich das Blaue von Davide Bais geholt. Vor den Start waren wieder die Hellseher an der Reihe. Oder soll ich sagen Lottospieler. Gestern haben sie alle auf Roglic getippt. Soviel zum Keksperten Vorhersagen. Heute tippen viele auf Cavendish oder Milan. Ich frage da lieber Bing KI. Aber das Orakel schweigt. Jetzt können wir nur nocht beten.

Direkt nach dem Start werden vier Mann fagren gelassen. Keiner kennt sie. Scheibar stellen sie keine Gefahr für die Sprinter dar. Obwohl es abwärts geht lässt man sie wegrollen.

164 km vor dem Ende gibt es einige Schauer. Das ist nicht so schön. Aber am Meer sollen es weniger werden. Bemerkenswert ist auch, dass auf einmal wieder Interviews vom Motorrad aus geführt werden. Die sind eigentlich verboten. Jens Voigt ist da letzte Woche wohl vorgeprescht und toleriert worden. Jetzt machen es die Kollegen nach. Annscheinend ungestraft. Wenn es dann alle machen und es wieder zu Unfällen kommt, ist das Geschrei groß. Die UCI ist zur Zeit aber ziemlich inkonsequent.

Es passiert nicht viel unterwegs an diesem Tag. Die Ausreißer werden an der kurzen Leine gehalten. Gegen versucht man sie einzuholen. Das gelingt auch teilweise. Einzi der Jungspund vom Team Alpecin Deneunick streubt sich gegen sein Schicksal. Sein Alter sitzt ihm im Nacken. Der ist nämlich der sportliche Leiter von Alpecin Deceuninck. So treibt es Senne Leysen bis zum Äußersten. Am Ende nutzt es ihm aber nicht viel. Denn die Sprinter wollen endlich zu ihren Recht kommen. Die Engländer von GCN haben ihren Landsmann Cavedish ganz schön unter Druck. Das soll heute dessen Tag sein. Ist es aber nicht.  Denn der Manxman taucht nicht in den vorderen Reihen auf.

Trotzdem kommt es zum Duell der schnellen Jungs auf der Zielgerade von Caorle. Alberto Dainese vom Team DSM, der Einheimische, kann sich knappest durchsetzen. Aber er hatte die Meute schon an den Hacken.

Ergebnis <<<<

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