Heute ist es wieder soweit. Der höchste Feiertag in Flamen. Und man hat Glück. Er fällt mal wieder auf Ostern. Oder man Pech? Weil doch sonst immer Ostern und Weihnachten an einem Tag fällt.

Der Blutregen der letzten wird wohl keine Rolle mehr spielen. Was für ein Wort. Blutregen. Ich denke da immer an Bilder von Breugel Und Bosch. Passend zur Landschaft. 

Doch Breugel und Bosch haben sich diesmal schon Vorab inszeniert. Der kolossale Crash im Vorfeld hat die Helden abgeräumt. Die schrecklichen Bilder gaben den Eindruck, als hätten Godzilla und King Kong mit  der Faust und den Füßen ins Peloton geschlagen und getreten.

Das schau ich mir nicht mal im Kino an. Das wollen wir auch gar nicht sehen. Es passiert immer wieder, aber es muss wirklich nicht sein.

Heute wird die Flandern Rundfahrt in Antwerpen gestartet. Ich fand Brügge immer besser. Historischer. Aber der Kommerz. Gestern hörte ich jemanden davon reden, dass man im Radsport die selben Verhältnisse wie im Fußball hat. Es ginge nur noch ums große Geld. Um was geht es im Profisport eigentlich  sonst noch?

Reden wir also übers Rennen. Die Flandern Rundfahrt ist sowas wie Alp d`Huez, der Tourmalet und der Champs Elysee an einem Tag. Die komprimierte Tour de France. Alle Emotionen an einem Tag, Und die Fans denken da nicht ans große Geld. Vielleicht wollen sie nur ein einziges Mal a nicht an ihren beschissenen Alltag denken. Oder so was ähnliches.

Wenn die Jungs vorbeikommen ist Holiday on Ice. Ohne Unterbrechung.

Man fährt 270 km. Von Antwerpen nach Oudenaarde. Alte Erde ist Flandern Rundfahrt. Im Ort steht as Radsport Museum. Die Wärter sind alle alte Profis. Man kann überall in Flandern Starten, aber man muss in Oudenaarde ankommen. Das ist wichtig und nur das ist echt. Mailand San Remo muss auch in San Remo und nicht in Bordighera. Ohne den Poggio geht es nicht und ohne  Oudenaarde auch nicht.

Man fährt auf der Autobahn von Antwerpen nach Oudenaarde sich in kürzerer Zeit. Die Entfernung ist nicht so groß. Deshalb gibt es die bekannten Hellinge und Kreise, die man schon von den Vorrennen kennt. Das war aber nur das Vorspiel. Jetzt wird es ernst.

Das Rennen wir mit dem Lied Van de Dood gestartet. Etwas makaber ist das schon. Wenn man es zum ersten Mal hört. Mathieu Van der Poel ist wohl der größte Favorit. Mads Pedersen von Ldl Trek ist trotz seines  verheerenden Sturzes bei Dwars door Vlaanderen dabei. Ob das gut geht?

150 km vor dem Ende geht es zum ersten Mal durch Oudenaarde. Eine Ausreißergruppe hat fast 4 Minuten Vorsprung. Man ist im Peloton noch gnädig. Die acht Jungs werden am Ende allerdings froh sein, dass sie noch leben. Denn jetzt kommen die  berühmten und bekannten 17 Hellingen und dazu ein paar Pavees. Hinter Oudenaarde kommt direkt mal der Oude Kwaremont

 

Hinter dem Oude Kwaremont wird der Vorsprung langsam heruntergefahren. Doch so richtig los geht es 111 km vor dem Ziel. Zwei Fahrer von Alpecin Deceunninck und Uno X starten die Attacke und der Visma Lease a Bike muss reagieren. Das Ganze entlastet Van der Poel und das Team Alpecin. Sehr schnell hat man sich auf anderthalb Minuten angenähert. Dabei belässt man es einstweilen.

92 km vor dem Ende ist um die Ausreißer geschehen. Doch schnell können sich zwei Sturzgeplagte wieder absetzen. Mit Gianni Vermeersch und  Mads Pedersen hat wohl keiner mehr gerechnet. Doch 70 km vor dem Ziel in Oudenaarde haben sie zu zweit 19 Sekunden Vorsprung und es wird immer mehr.

Und dann fängt wieder an zu regnen. Das muss doch nicht sein. 56 km bis Buffalo. Und es geht in wieder in den Oude Kwaremont. 10 Sekunden für Pedersen und Vermeersch und Van der Poel hält dich Beine still. Noch!

Doch Mitte Kwaremont drückt Van der Poel aufs Gaspedal. Das Ende der Spitzengruppe ist gekommen.  MVDP spaltet die Gruppe der Favoriten, Richtig weg kommt er aber nicht.  5 Fahrer bleiben bei ihm. Die haben überhaupt kein Interesse zusammen zu arbeiten. Gönnen sich nicht das Zahnweh. Sagt man so im Radsport.

Aber es kommt als nächstes der Paterberg, max 20 Prozent, und Pavee. Geht es da wieder los? Jo. Und Ivan Garcia  Cortina von Movistar versucht es alleine. Ein Spanier im Regen allein zu Haus. 10 Sekunden vor der Gruppe van Poel rast er über die kleinen nassen Straßen. Der Regen wird uns bis zum Ziel in Oudenaarde erhalten bleiben. 

Cortina hat Pech im Koppenberg. Seine Kette rutscht vom Zahnrad und verkeilt sich . Er darf sein Rad schieben und viele andere auch. Das wars wohl für ihn und auch für Mathieu Van der Poel. Allerdings im positiven Sinne. Er setzt sich ab und hat 32 km vor dem Ende 1:13 Minuten Vorsprung. Er wart auch nicht mehr gesehen und gewinnt die Flandern Rundfahrt im Alleingang. Zum dritten Mal.

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