Cyclo Cross WM. Das Totenschiff.

Das Totenschiff von B. Traven ist ein bekannter Roman. Ein Seemann versackt im Skippersviertel von Antwerpen. Als  er wieder an die Pier kommt, ist sein Schiff weg und seine Papiere auch. Er ist plötzlich staatenlos und wird zwischen Holland und Belgien hin und hergeschoben. Damals gab es das riesige Hafengebiet im Marschland zwischen Antwerpen und der holländischen Grenze noch nicht. Alles spielte sich auf der Schelde direkt vor dem Zemtrum von Antwerpen ab. Ich erinnere mich noch gut an die langen Nachtwachen im regnerischen Winter. Die Schelde hat gut 5 Meter Tidemhub. Da musste man alle paar Minuten die Leinen nachführen oder einholen. Vier dicke Vorleinen und eine Spring. Ohne automatische Moorings. Das ganze dann auch Achtern. Damit der Dampfer nicht in der Mitte der Schelde schwamm.

Der Vorteil war, dass man es bis zum Skippersquartier nicht weit hatte. In den Siebzigern gab es schon den Außenhafen. Der war aber weit vom Zentrum. In der Einöde. Da wollte niemand hin.

Auch heute gibt es noch diesen alten belgisch holländischen Grenzpfahl an der Schelde. Von holländische Seite führt eine kleine Straße am Deich lang dahin. Wenn man weiterfährt kommt man direkt in den Hafen von Antwerpen. Den großen Neuen.

Oberhalb dieses Gebietes liegen die alten Marschdünen. Das Land ist ein paar Meter höher und auf diesen Sand haben die Holländer Hoogerheide gesetzt. Nach Bergen op Zoom, dem alten Seehafen der Spanier, ist es nicht weit. Und hier findet die Weltmeisterschaft im Cyclo Cross statt. Heutzutage kommt  man ohne Kontrolle über die Grenzen. Das ist auch gut so. Jedenfalls wenn man den richtigen Pass hat. Staatenlose werden da ja immer nocher ein wenig anders behandelt.

So wundert es nicht, dass in Hoogerheide mehr belgische als holländische Fahnen zu sehen sind. Gefühlsmäßig ist halb Antwerpen hier auf den Beinen und alle wollen sie Wout van Aert siegen sehen. Schon bei der letzten holländischen WM in Valkenburg ist man freudestrahlend und laut kröhlend wieder heimwärts geschwankt. Nach dem der fliegende Holländer abgekackt ist und eigene Held sich den Weltmeistertitel geholt hatte.

In Hoogerheide sind wieder zahlreiche Fahreraus aller Welt am Start. Die kämpfen alle um die Brozemedaille. Denn die beiden Big Boys der Szene sollen es und werden wieder machen. Für die anderen Fahrer sind sie die Unüberwindlichen. Für die ist Dabeisein schon Alles.

Und so überrascht es nicht, wenn wir uns die Ergebnisliste anschauen. Allerdings gefällt sie den Belgiern sicher nicht so gut. Denn ihr Wout Van Aert steht an zweiter Stelle. Das Trikot des Weltmeisters wird dagegen  in der nächsten Zeit nicht mehr groß schmutzig gemacht werden, denn Mathieu Van der Poel  wird sich der Straßensaison widmen.

Kommen wir kurz noch mal zu den deutschen Fahrern. Da sind wir dann wieder beim Totenschiff. Lesen sie lieber das Buch oder schauen sie den Film (mit Mario Adorf Elke Sommer und Horst Buchholz) und machen sich einen schönen grusiligen Abend.

Ergebnis <<<<

 

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