Tour de France. Bienvenue chez les Ch`tis.
Da sind wir nun wieder. In der Hölle des Nordens. Da wo kein Postbote wohnen will. Es hat 40 Grad. In der Sonne. Aber nicht Minus. Wir stehen wieder wie die Blöden am Straßenrand. Warten auf die Karawane, die nie kommen will und dann in der Pampa mit Getöse schnell vorbeirauscht. Hier stehen jede Masse Leute, aber woanders in den Dörfern und Städten gibt es mehr zu holen.
Seclin ist ganz in der Nähe. Man sieht es von hier. Kurz vor dem Ort ist Kilometer null der diesjährigen Tour de France.. Doch, das ist spannend. Man weiß ja nicht, ob die Jungs schon Lust haben zu arbeiten. Ich denke mal ja. Denn wir sind bei der Tour. Vielleicht schafft es eine Gruppe sogar sich zu lösen. Vielleicht aber nicht. Weil die falschen Leute dabei sind. Mal will heute in Lille sprinten und da lässt man keine schnellen Leute weg.
Es kann also sein, dass die so schnell wie der TGV auf der anderen Seite unseres Platzes vorbeiziehen. Oder wie die Motorräder der Ch`tis, die auf der Graden gerne schnell mal mit Getöse auf 200 hochziehen.
Man wird sehen. Einstweilen kommen wir hier eh nicht mehr weg. Wir sind in einer Sackgasse zugeparkt. Das löst sich nach dem Rennen aber schnell auf. Chez le Tour halt.
Die Karawane spielt ihre gewohnte Rolle. Das Publikum besteht aus den Kindergärten der Umgebung samt den Eltern. Danach geht es straks nach Hause. Das ist immer so.
Die Hardcore Fans bleiben aber da und trotzen dem Wind. Der kommt in Böen und ist sehr heftig. Man erwartet ein Sprinterfinale. Aber der Wind könnte heute manch einem Strich durch die Rechnung machen. Es geht los. 13. 15 neutralisiert. Also dann mal ran die Bulletten Männer.
Schließlich war es soweit. 5 verwegene Kerle hatten sich aufgerafft um das Bergtrikot des Tages zu kämpfen. Jedenfalls kündigte der Hubschrauber in der Ferne sie an. Der Schrauber blieb aber über dem Peloton, dass sich noch 2 Minuten Zeit ließ. 2 Minuten nach 10 Kilometern, das ist doch wirklich nicht schlecht. Der Wind ließ sich heute nicht lumpen. Bei uns kam er den Jungs von vorne heftig entgegen. Da war wohl den meisten schon das Mütchen gekühlt worden. Ganz hart erwischte es Filippo Ganna von den Ineos Total Energies Grenadieren. Er kam mit einem anderen Fahrer zu Fall,konnte aber wieder aufs Rad steigen, musste dann aber vorzeitig nach Hause gehen. Scheiß Tach. Das wünscht man keinen. Das andere Opfer des Tages war der Schweizer Bissegger.
❌ @GannaFilippo (@INEOSGrenadiers) is the first rider to quit the #TDF2025
— Tour de France™ (@LeTour) July 5, 2025
❌ @GannaFilippo (@INEOSGrenadiers) est le premier coureur à abandonner le #TDF2025 pic.twitter.com/sLEKW01wv2
Einer der verbliebenen Ausreißer durfte sich dann das Bergtrikot überstreifen. Es ist Benjamin Thomas. Der legte sich direkt nach der ersten Bergwertung in Cassel auf die Straße und holte auch seine Konkurrenten von Fahrrad. Aber auch Vingegaard zeigte frühzeitig Ambitionen und ergatterte einen Punkt am letzten Berg. In Lille kam es natürlich zum Sprint der Supersprinter. Da hatte das himmlische Kind die Gier nicht dämpfen können. Am Ende gewann dann Jasper Philipsen vom Team Alpecin Deceuninck den Tag und das Gelbe Trikot. Beinahe hätte es noch einen neuen afrikanischen Nationalfeiertag gegeben, denn Bini Ghirmay wurde nur Zweiter.
Ich denke, aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Und der kleine Berg morgen in Boulogne, der sollte doch was für ihn sein.
Ergebnis <<<<<#
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