Tirreno Adriatico. Bora bei der Arbeit.

In Frankreich ist die 6. Etappe von Paris Nizza abgesagt worden. Sie war mit rund 76 Kilometern eh nur ein Katzensprung. Aber der Wind, himmlische Kind machte den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Obwohl es warm und und sonnig ist, versperrten zahlreiche umgestürzte Bäume den Weg. Aus Gründen der Sicherheit wurde die Arbeit für den Tag eingestellt.

Nicht so in Italy. Da musste das Team Bora hansgrohe unverhofft ran. Eigentlich hätte man die Jumbo´s  etwas arbeiten lassen um dann heute zuzuschlagen. Aber ein kleiner Umstand hatte diese Taktik zunichte gemacht. Lennard Kämna war gestern etwas zu schnell den Berg hochgefahren. Jugendlicher Leichtsinn bescherte seinem Team einen harten Arbeitstag.

Die Jungs des Teams des Führenden dürfen bekanntlich immer die Arbeit leisten und so sah man Bora hansgrohe heute geschlossen an der Spitze des Rennens. Ganz hinten im Schlepptau zogen die Jungs ihren Blauen durch die Hügel Italiens. Am Anfang der Etappe musste man eine Regenfront mit ziemlich heftigen Winden  und Schauern kreuzen. Das war für alle Fahrer sicher nicht schön. Andauernd wurden die Regentrikots ausgetauscht. Bei dem Wind mit freien Händen sicher kein Vergnügen. Doch später ließ der Regen nach und die Sonne kam wieder raus. Allerdings blieb es wie in France ein wenig windig.

Gegen Ende der Etappe kommt ein 12 Kilometer langer Anstieg. Von 400 Meter über Meer geht es auf 1200 m hoch. Das wird dann wohl der Heartbreker der Rundfahrt. Zwar hatten die Kommentatoren im Fernsehen die gestrige Etappe zur Königin erklärt, aber ich bin sicher, dass erst heute das Rennen entschieden wird.

Das wissen auch die 6 Ausreißer. Irgendwann geben sie auf. Sie haben nicht genügend Vorsprung rausfahren können und auch nicht die Klasse. um sich gegen die heranstürmenden Favoriten zu wehren.

30 km vor dem Ende wird der Wind wieder zügig. Er kommt dazu strikt on vorne. Die Bora`s lassen sich deshalb zurückfallen und schauen mal was so im   letzten Anstieg geht. Aber vor der Arbeit kommt noch der Schrecken für einige Fahrer. In einer kleinen Abfahrt versucht das himmlische Kind die Jungs von der Straße zu wehen. Das ist sicher kein Spaß. Trotzdem knallt Team Movistar gegen den Wind dem Anstieg entgegen. Das ist wirklich cruel.

Im Anstieg übernimmt Bora hansgrohe wieder Kontrolle. Man sieht Vlassov und Hindlay an der Spitze des Peloton. Natürlich in deren Windschatten auch Lennard Kämna. Man fährt aber noch ziemlich gelassen den Berg hoch. Das wird sich  spätestens 3 km vor dem Ende  ändern.

Damiano Caruso von Bahrain Victorious versucht 4 km vor dem Ziel es als erster. Er ist keine direkte Gefahr für die Favoriten. Aber mit 45 Sekunden Rückstand wird man ihn auch nicht weit ziehen lassen. Man kommt in den Schnee. jedenfalls liegt er noch am Straßenrand und es sind  2 km zum Gipfel. Caruso fährt auf Sieg. 23 Sekunden Vorsprung. Hindlay muss für Kämna hart arbeiten.

1,2 Km vor dem Ende greift Enric Mas von Movistar an. Jetzt wird es eng für Caruso. Kurz nach dem roten Lappen stirbt sein Traum. Doch nach dem Erreichen  von Caruso nimmt Mas wieder raus. Die Jungs beginnen zu spielen. Roglic spielt am besten und gewinnt seine zweite Etappe. Mit den 10 Bonus Sekunden ist er auch der neue Führende in der Gesamtwertung.

Lennard Kämna hat sich wie die anderen beiden Bora`s nicht schlecht geschlagen. Er wurde zeitgleich mit dem Sieger fünfter, bekam aber keine Bonussekunden mehr und musste sein Trikot an Roglic abgeben. Natürlich hätte es auch besser laufen können. Aber die Bora`s haben sich taktisch richtig verhalten und sind dem Ausreißer Caruso nicht hinterhergefahren.

Na  ja wenn ich ehrlich bin, habe ich mir von dieser Etappe auch mehr Klarheit erwartet. Die Favoriten haben sich merklichst zurückgehalten und gegenseitig auf die Füße geschaut. Taktisch ganz nett. Aber nichts für die Emotion.

Ergebnis <<<<<

 

 

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