Gino Mäder stirbt am Albula

Wir hatten uns dieses Jahr für die Dauphiné entschieden. Und nicht für die Tour de Suisse. Trotzdem haben wir noch eine Woche Urlaub bei Grenoble gemacht und von dort aus über die Schweizer Rundfahrt berichtet. Im Livestream bekommt man eigentlich dieselben Infos wie im Pressebüro oder noch mehr.

Als wenn man fotografierend an der Strecke steht. Jedes hat seine Vor und Nachteile.

Im Livestream haben wir natürlich die Abfahrt vom Allbula angeschaut. Und die Auffahrt natürlich auch. Aber wir haben nichts von dem tragischen Unfall von Gino Mäder vom Team Bahrain Victorious mitbekommen. Das war zu diesem Zeitpunkt kein Thema. Ich hab dann abgeschaltet, den Bericht geschrieben und mich auf dem Camping ins Schwimmbad  gesetzt. Es sehr heiß und das tat gut.

Ein letztes Mal. Denn am Freitag sind wir nach Hause gefahren. Dann kam die Nachricht im Radio. In Frankreich auf der Autobahn. Auf französisch. Ich fragte meine Frau, ob ich das richtig gehört hatte. Gino Mäder Tod und Etappe neutralisiert. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, es wäre eben geschehen. Ich hatte gestern, wie gesagt, gar nichts von dem Sturz des Jungen mitbekommen.

Erst in Luxemburg hörten wir es dann auf deutsch. Gino war tot,  in der Abfahrt  von Albula gestern gestürzt und heute seinen Verletzungen erlegen.

Wir sehen ja immer eine ganze Menge Jungens vor dem Rennen. Wie sie auf der Bühne stehen und  strahlen. Auf unverwundbaren Held machen. Die Leute wollen so was sehen.

Manchmal schläft dann  Tage später einer zu Hause auf der Couch für immer ein, wie Jimmy Duquennoy oder fällt unglücklich auf einen Randstein wie Bjorg Lambrecht. von Lotto Soudal bei der Polen Rundfahrt. Morgens hat man sie noch lachend fotografiert.

Manchmal bin ich echt froh, wenn wir so ein Ergeibnis aus der Ferne betrachten können. Eine Nachricht, die den unteibeteiligten Zuhörer nicht wirklich berührt.  Einen selbst aber trifft.

Dann fallen einen wieder die Bilder ein, die man von dem Jungen gemacht hat. Ein paar Wochen vorher. Bei der Tour de Romandie. Wo die Fans den Namen auf die Straße geschrieben haben und verkleidet neben dem Jungen den Berg hoch rennen.

Vieleicht sind das die Bilder, die man in Erinnerung behalten sollte.

Das könnte interessant sein Powered by AdWol Online Werbung

Giro d’Italia. Der Tag des Kannibalen.

    Hatte immer gedacht, dass Tadej Pogacar nicht ganz auf Eddy Merckx macht. Doch der Ta...

Giro d’Italia. Kette rechts.

Heute wird die Flachetappe der Flachetappe. Wir fahren dort wo Camillo und Peppone sich Kante geben...

Giro d’Italia. Hoppel Poppel

Das Team UAE hatte sich eigentlich auf einen ruhigen Tag eingerichtet. Man rechnete mit einer Ausre...

Please follow and like us:
RSS
Follow by Email
YouTube
Instagram