4 Tage von Dünnkirchen. Du bekommst was du siehst.
Jetzt haben wir uns also mal wieder entschlossen auf Tour zu gehen. Die Tour heißt 4 Tage von Dünkirchen und liegt in Frankreich. Nicht die ganz große Tour, aber immerhin liegt sie wie auch die andere in diesem Jahr im Norden bei Lille. Da wird es bald ein Wiedersehen geben.
4 Tage hat die Rundfahrt sowieso nicht, sondern deren 5. Dazu gibt es noch einen Tag vorher eine Zugabe. Wir sind erst bei der Hälfte eingestiegen und haben direkt mal den Staub geschluckt. Den Staub der Straße. Denn ziemlich kurz bevor wir in Valenciennes abbiegen wollten, gab es einen schönen Stau auf der Autostrade Richtung Parigi. Die von uns gewählte Umleitung auf der D 59 erwies sich als Vorprogramm von Paris Roubaix und des heutigen Tages. Kein Feldweg, sondern eine offizielle Straße mit Pavees. Ja, wir können auch.
Den Feldweg zum Ziel nahmen wir dann schon gelassen hin. Keine Pflastersteine, nur Strade Bianche, viel Staub, alles easy.
Die Jungs hatten es da nicht so einfach. Ihre Anreise von Valenciennes nach Famars fiel recht kurz aus, dafür durften sie dann dort des öfteren eine Runde von rund 25 km drehen. In jeder gab es zweimal Pavees. Und dann stehen die Fans und Fotographen und schauen in die Staubwolke. Wenn man schlau ist, stellt man sich auf die Luvseite. Blöd ist nur, wenn der Wind gerade aus der Richtung kommt, aus der die Jongens anreisen. Das ist für alle Scheiße.
Zu Beginn kommen die Fahrer alle noch in geschlossener Formation an einem vorbei. Das ändert sich aber schnell. Die Ausreißer werden eingeholt und dann arbeiten die Favoriten nur noch für sich. Und trotzdem wurde es spannend. Denn auf den letzten Kilometern setzte sich ein Fahrer auf der nicht mehr ganz so holprigen Stracke ab und hielt durch. Alle rechneten mit einem Massensprint, doch Pierre Gautherat vom Team Ag2R konnte sich ins Ziel retten. Das hatte so niemand erwartet.
Am nächsten Tag hatten wir ein Logistik Problem. Wir standen vor dem falschen Radhaus. Start war in Chapelle des Armentiers und wir standen vor Rathaus von Armentiers. Da lagen wir aber knapp daneben. Die Freude über den günstigen Parkplatz währte angesichts der Totenstille nur kurz.
Auch ein längerer Fußmarsch brachte keine neuen Erkenntnisse. Deswegen entschieden wir uns für ab nach Cassel. Da war das Ziel und da gab es eine ganze Menge Runden zu drehen. In Runde jeder musste man zweimal auf den Hügel hoch, oft auf Pflastersteinen. Von Chapelle des Armentieres nach Cassel waren es rund 50 km. Bis dahin durften die vier Ausreißer gewähren. Ich glaube, ich habe sie in der ersten Runde mit 6 Minuten Vorsprung gefotot. Dann waren sie aber bei die Leut im hinteren Feld. Wundere mich immer, wie schnell das geht.
Vor allem, wenn man sieht, wie sich das Peloton zerlegt. Am Ende sind die einen schon im Ziel, da haben viele noch eine halbe Runde zu fahren. Die kommen auch in der Gegend des Zielbogens vorbei, dürfen dann aber noch mal 10 Kilometer fahren. Aufgeben gilt nicht, es ist ja eine Rundfahrt. Die zwei Ausreißer der letzten Stunde hatten heute kein Glück. Im letzten Anstieg, ein hundert Meter vor dem Ziel wurden sie gestellt und dann entschied der Brite Sam Watson von Ineos die Sache für sich.
Er übernahm das Rosa Trikot und gab es auch heute in Dünkirchen nicht ab. Aber da waren wir schon lange auf der Rückfahrt nach Köln. An der deutschen Grenze hatten Politiker ja beschlossen, diese dicht zu machen. Das ist ihnen dann auch gelungen. Kurz hinter dem Grenzübergang Lichtenbusch hat man eine Barriere erbaut, nicht an der Grenze, sondern drei Kilometer und zwei Abfahrten dahinter und kontrolliert die Gesichter. Wenn man von drei Spuren auf eine geht und das auf der Umgebungsautobahn einer Großstadt, dann wissen sie was gebacken ist. Besonders wenn man dazu noch auffahren kann.
Man bekommt halt immer das was man sieht.
Nicht gesehen haben wir das Finale von Rund um Köln. Too late ist eben too late. Und wer zu spät kommt den bestraft halt das Leben. Gewonnen hat übrigens Matthew Brennan von Visma Lease a bike. Seit die Briten nicht mehr in der EU sind, braucht da übrigens wieder den Reisepass und eine Art elektronische Sondererlaubnis für die Einreise. Denk ich an Europa in der Nacht…..
Ergebnis <<<<<<
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