High Noon in Zonhoven.

Tagelang vorher schrien sie es durch alle Gassen. “Er kommt! Er kommt!”

Gestern um die Mittagszeit waren alle Gassen leergefegt. Mütter hatten ihre Kinder voller Angst ins Haus geholt und lugten vorsichtig durch die Brüsselerspitzen nach draußen.

Nein, wir reden nicht vom Weihnachtsmann. Wir reden auch nicht von Franky Miller. Obwohl der Kirchenchor der tapferen Bürger schon lange vorher ” Do not forsake me oh my darling” sang. Stundenlang, ja tagelang hallte der Chorgesang durch die Gemäuer.

Aber diesmal hat der Sheriff die Postkutsche genommen. Und die Geschäfteleute waren froh, dass sie ihre Ladenkassen öffnen durften.

Um es kurz zu machen, wir reden nicht von einem alten Western. Sondern von der Neuauflage. ” Van der Poel comes to town.” Und wir reden vom Cyclo Cross. Eigentlich nichts weltbewegendes in Belgien. Weil ja immer ein Belgier gewinnt. Irgendwie hat man eben die besten.

Aber diesmal war es anders. Denn ein gewisser fliegender Holländer war zum abkassieren gekommen. Und genommen hat er reichlich. Zunächst natürlich das Antrittsgeld. Oder sagen wir Schweigegeld, vielleicht gar ….. Und dazu kam natürlich die Siegprämie nachdem Shootout auf der Plaza des Cyclo Cross.

Van der Poel war gekommen und er siegte nicht nur. Nein, er demoralisierte, traumatisierte die Zonhovener und ganz Belgien dazu. Vorbei war es mit dem Glauben, dass man die Cyclo Cross Nation Nummer 1 ist. Zu groß waren die Unterschiede zwischen Kreti und Pleti und dem Sonnenkönig.

Wenn belgische Athleten mit rund10 Sekunden Vorsprung in den vergangenen Tagen gewannen, dann galten sie als uneinholbare Meister. Der Holländer Van der Poel hat aber den Cyclo Cross von Zonhoven, immerhin UCI Weltcup und kein Kirmesrennen, mit exakt anderthalb Minuten Vorsprung gewonnen.

Kein Wunder, dass heute und in den nächsten Tagen die Flaggen im Land auf Halbmast stehen.

Ergebnis <<<<<

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